Am 9. Juli 2015 veröffentlichte das Statistische Bundesamt (destatis) die endgültige Unfallbilanz für das Jahr 2014. Insgesamt ging die Anzahl der Unfälle um 0,3 Prozent auf 2,4 Millionen zurück – allerdings nahm die Anzahl der Verkehrsunfälle, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden, um 3,9 Prozent auf rund 302.400 zu. In der Konsequenz starben erstmals wieder mehr Menschen auf deutschen Straßen: Im Jahr 2014 verloren 3.377 Menschen ihr Leben im Straßenverkehr. Das waren 38 Personen oder 1,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Rund 389.500 Menschen wurden auf Deutschlands Straßen verletzt (plus 4,1 Prozent).
Betrachtet man die Ursache der Straßenverkehrsunfälle, so zeigt sich, dass eine nichtangepasste Geschwindigkeit die schlimmsten Unfallfolgen nach sich zieht. 34,3 Prozent aller Todesopfer und 23,4 Prozent aller Schwerverletzten sind darauf zurückzuführen. Gleichzeitig gilt, dass bei Unfällen mit Personenschaden in 55,7 Prozent der Fälle Pkw-Fahrer die Hauptverursacher waren. Dieses Ergebnis bestärkt mich in der Überzeugung, dass mehr Geschwindigkeitskontrollen notwendig sind – sowohl innerorts, gerade im Umfeld von Kindergärten und Schulen, als auch außerorts. Der Blitzmarathon der Polizei ist ein eingeführtes Instrumentarium zur Ahndung von Rasern und sollte weiterhin Anwendung finden.
Die erschreckende Gesamtbilanz verdeutlicht die Notwendigkeit weiterer Aufklärungskampagnen. Gemeinsam mit anderen Akteuren ist es unsere Aufgabe, die Verkehrssicherheitsarbeit zu stärken. Viele von Ihnen setzen sich aktiv dafür ein, die Unfallzahlen wieder zu minimieren. In meinen Augen können auch Aktionen für Autofahrer dazu beitragen, die sogenannten schwachen Verkehrsteilnehmer wie Zweiradfahrer und Fußgänger zu schützen. Außerdem empfehlen wir allen Radfahrern das Tragen von Fahrradhelmen. Daneben setzen wir uns für eine fahrradfreundlichere Infrastruktur und bauliche Schutzmaßnahmen ein und fordern ein besseres Miteinander im Verkehr.
Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr gemeinsam die Zahl der Verkehrstoten wieder deutlich senken können und bedanke mich auf diesem Wege für Ihr unermüdliches Engagement!
Bericht von DVW-Präsident Kurt Bodewig, Bundesminister a.D.