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Coburg – Die Kreisverkehrswacht Coburg zog bei ihrer Hauptversammlung Bilanz. 249 junge Fahrer aus dem Stadt- und Landkreis wurden beschult. Auch weiterhin wird die Verkehrswacht von Udo Skrzypczak als 1. Vorsitzenden geführt.

Im Betreuungsbereich der Kreisverkehrswacht Coburg leben nach den Worten des 1. Vorsitzenden  etwa 130.000 Menschen. Der Entwurf des Zusammenlebens der Gesellschaft in unserem Land basiere ganz entscheidend auf größtmöglicher, vor allen Dingen aber auch individueller Mobilität. Für das Erreichen der Arbeitsstelle in ländlichen strukturierten Bereichen, die Teilhabe an allen Formen der Versorgung, sei es mit Nahrungsmitteln, die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen oder auch der Nutzung kultureller Angebote sei Mobilität Grundvoraussetzung. Lebensqualität gehe verloren, wenn zum Beispiel aus Altersgründen das Auto oder das Fahrrad nicht mehr genutzt werden könne.

Die oberfränkische Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2016 sei noch nicht veröffentlicht, so Udo Skrzypczak. Tendenzen würden jedoch aufzeigen,  dass die Unfallzahlen im dritten Jahr in Folge leicht steigen. Fallend würden sich dagegen die Zahl der Verletzten und der Verkehrstoten in Oberfranken entwickeln, betonte der Vorsitzende. Sollten gemeinsame Anstrengungen tatsächlich Früchte tragen, wenn immer weniger junge Fahranfänger auf Oberfrankens Straßen ihr Leben lassen müssen? Was können wir tun, um einer deutlich steigenden Tendenz bei Motorradunfällen zu begegnen?

Jeder Unfalltote sei ein Opfer zu viel. Schwerste Verletzungen würden für die Betroffenen einen lebenslangen Leidensweg vorzeichnen und für die Allgemeinheit würden hohe Folgekosten entstehen. Auch bei den beschriebenen Entwicklungen seien die Hauptunfallursachen sowie die Risikogruppen seit Jahren die gleichen. Während im Stadtverkehr besonders Fußgänger und Radfahrer gefährdet sind, verunglücken auf Überlandstraßen Verkehrsteilnehmer insbesondere aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit, falschem Überholen oder nicht angepasstem Sicherheitsabstand. „Fast drei Viertel der Unfälle mit tödlichem Ausgang ereignen sich auf Oberfrankens Landstraßen“, hob Udo Skrzypczak heraus.

Junge Führerscheinbesitzer würden sich nach Aussage des 1. Vorsitzenden in der Unfallstatistik nach wie überproportional als Unfallverursacher finden. Allerdings zeige sich durch das begleitete Fahren ab 17 Jahren und die strengen Vorschriften zum Alkoholverbot in der Probezeit bzw. bis zum 21. Lebensjahr positive Wirkungen. Alkohol am Steuer werde erst bei Kraftfahrern ab 25+ zum statistischen Problem. Weithin unbekannt sei allerdings, dass auch der Fahrradfahrer bei einem Alkoholpegel ab 1,6 Promille absolut fahruntauglich ist und in der Folge seinen Führerschein verlieren könne.

Ob als Auto- oder Fahrradfahrer, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß: Die ältere Generation bleibe immer länger mobil und das sei gut so! Gleichzeitig wachse bei den meisten älteren Menschen das Bewusstsein für die eigenen Grenzen. Während dem einen das Autofahren in der Dämmerung zunehmend Probleme bereitet, empfinde der andere die wachsende Verkehrsdichte als Belastung. Viele ältere Menschen seien sich der eigenen Grenzen durchaus bewusst und würden sehr verantwortungsvoll mit erkannten Handycaps umgehen.

Mitgliederentwicklung

Die Kreisverkehrswacht Coburg habe nach Aussage  von Udo Skrzypczak zum heutigen Tag nahezu ausgeglichene Ab- und Zugänge. Die Mitgliederzahl sei im vergangenen Jahr um ein Mitglied auf 95 Mitglieder gestiegen. Derzeit seien mehr als 70 Jugendliche in der Jugendgruppe als Verkehrskadetten aktiv.

Fahrtrainingskurse

Die Kernkompetenz der Verkehrswacht, die Durchführung von Fahrsicherheitstrainings, sei auch im Jahr 2016 Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit gewesen. Der  Koordinator für Fahrsicherheitstrainings, stellvertretender Vorsitzender und Fahrlehrer Thorsten Krauß hatte zusammen mit zahlreichen Moderatoren insgesamt 67 Kurse (Vorjahr 78) für Kraftfahrzeuge und Motorräder im Programm „Könner durch Erfahrung“ anbieten können. 249 junge Fahrer (342) aus dem Stadt- und Landkreis wurden beschult, in den vergangenen 31 Jahren waren es im Landkreis Coburg stattliche 8048 Teilnehmer und Teilnehmerinnen!

Unter dem Motto „Sicher unterwegs“ seien auch in diesem Jahr die Sicherheitstrainings für Senioren, insgesamt 24 Kurse mit 90 Teilnehmern, unter der Anleitung von Herberth Seyfarth, Josef Wanko, Siegfried Schmidt wieder gut angenommen worden.

Der 55. Deutsche Verkehrsgerichtstag in Goslar habe im Januar dieses Jahres festgestellt, dass Senioren im Straßenverkehr bei einer Unfallbeteiligung überproportional als Verursacher von Verkehrsunfällen erfasst werde, informierte der 1. Vorsitzende.  Gleichzeitig stellt er aber auch fest, dass es für die Einführung genereller, obligatorischer und periodischer Fahreignungsüberprüfungen für Senioren derzeit keine Grundlage gebe.

Vorgeschlagen werde  vielmehr eine „qualifizierte Rückmeldefahrt“, deren Ergebnis ausschließlich dem Betroffenen mitgeteilt wird. Eine beobachtete Fahrt mit einem Fahrlehrer auf dem Beifahrersitz, wird ab der kommenden Saison Teil des Trainingsprogramms „Sicher unterwegs“ sein. Am Ende der Fahrt erhält der Senior oder die Seniorin eine vertrauliche Rückmeldung über beobachtete Mängel. Selbstverantwortlich sollen die Kursteilnehmer die für sie richtigen Schlüsse aus den Rückmeldungen ziehen.

Nach wie vor nur zögerlich werde das Angebot zur Sicherheit bei der Pedelec-Nutzung angenommen. . Die Unfallzahlen mit Pedelec-Beteiligung steigen nicht nur aufgrund der hohen Verkaufszahlen der E-Bikes. Nicht nur höhere Fahrgeschwindigkeiten lassen Unfallrisiken ansteigen. Viel wichtiger sei  die Information, dass zunehmend ältere Menschen auf das Pedelec steigen, die vorher aufgrund einsetzender Handicaps das Radfahren bereits aufgegeben hatten. Das Pedelec unterstütze nur das Vorwärtskommen, nicht aber fehlende Balance, Übersicht oder Reaktionsfähigkeit. Weitere Informationen über Kurs-Buchungssystem unter www.verkehrswacht-coburg.de.

 Durch sparsame Kassenführung sei es der Verkehrswacht gelungen, eine aufgrund geänderter Richtlinien erforderlich gewordenen Neuausstattung der Kadetten mit Einsatzuniformen im kommenden Vereinsjahr zu beginnen. Für über 70 Sätze Sicherheitskleidung müssten  weit über 10.000 € investiert werden. 

Artikel: Wolfgang Desombre - Bilder: Oliver Pieschel

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